Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
mein Name ist Michael Brendel, und Sie wie alle anderen sowie ich selbst (als typischer Vertreter der Spezies Mensch) stehen seit einigen Jahrzehnten unter meiner Beobachtung, deren Ergebnis erschütternd ist, auch und vor allem deswegen, weil wir auf dieses Ergebnis keinen Einfluss haben, gleichgültig, was wir auch anstellen. Da läuft etwas ab! Ist das der Untergang?
Wenn Sie aber noch „jung“ und optimistisch sind, weltverbessernd oder –zerstörend wirken wollen, sind alle Fragen zu irgendwelchen Problemen wunderbare Anlässe, sich wund zu diskutieren. Man nimmt triebhaft mit seiner Meinung an Diskussionen teil und kommt am Ende so wieder aus ihnen heraus, wie man hineingegangen ist, nur noch überzeugter.
Eine andere Art und Weise, das Leben zu verstehen, ist die „stille“ Beschäftigung mit dem, was sich vor unseren Augen abspielt. Mehr als alldem zusehen können wir letztlich nicht, das aber bitte mit dem Genuss, es halbwegs zu verstehen. Da wir von Schein wie von einem dichten Nebel umgeben sind, benötigen wir dazu einen Kompass, ohne den alles nur ein blindes Herumstochern wäre.
Vor welchem Hintergrund die Realität besser zu verstehen ist, verdeutlichen einige Leseproben aus den verschiedenen Kapiteln.
……Abhacken ist eine menschliche Leidenschaft, der man in den vielfältigsten Varianten, nicht nur im Islam durch Abtrennen dieser oder jener Gliedmaßen frönt, die mit dem Kopf ihren Gipfel erreichen. Auch im Christentum, in seiner Form von Belgiern, haben die Kongolesen, um nur mal ein Beispiel heranzuziehen, derartige Taten über sich ergehen lassen müssen. Eine Ehrenrettung können die Belgier aber darin sehen, dass andere Nationen auf andere, aber ebenso grausame Weise sich bei ihnen ausgelieferten Völkern hervorgetan haben. Also nichts gegen die Belgier, sondern nur etwas gegen den Menschen. (50)
……Jetzt wieder in Syrien zu beobachten: Wir scheinen, uralte Instinkte, gern in Ruinen zu leben. Im Augenblick ist es der IS, der uns diese anheimelnden Gefühle vermittelt. Das Prinzip der verbrannten Erde ist die Wiederherstellung vorzeitlicher Verhältnisse, in denen es auch keine von Menschenhand geschaffenen Bequemlichkeiten gab. Wir kommen von uns einfach nicht los. (50)
……Der IS ist für uns ein Geschenk des Himmels. Wir können ihm die Schuld geben, wenn wir jetzt alle Restfreiheiten, die wir ursprünglich gemächlich und unauffällig beseitigen wollten, aus Sicherheitsgründen nun im Eilverfahren abräumen müssen. Die Herrschenden haben nicht nur die Macht, sondern auch noch einen unglaublichen Dusel. Weiter gedacht, könnte man ihnen sogar anlasten, den IS von zeitlich sehr langer Hand, halb unbewusst, vorbereitet zu haben. (50)
……Erst kamen wir zu ihnen, jetzt kommen sie zu uns. Vor allem gern nach Berlin. Berlin? Ja, Berlin! Ich buchstabiere: großes B wie Beirut oder Babylon, kleines e wie einfalt oder eselei, r wie ratlosigkeit . . . (31)
……Deutschlands Bevölkerung hat vor dem Einsetzen der Flüchtlingsströme aus dem Orient und Afrika sich nicht dagegen gewehrt, dass aus wirtschaftlichen und parteipolitischen Gründen an die 10 bis 15 Millionen Migranten aus der Türkei, aus dem Osten und anderen Staaten ins Land gebeten wurden. Sie hat sich ruhig verhalten, was als Einverständnis deklariert wurde, weitere Entwicklungen auf diesem Gebiet, immer mit dem Einverständnis und zu Gunsten der Wirtschaft, zuzulassen. Mit Sicherheit wäre es nie zu diesen Vorgängen gekommen, wenn sie der Wirtschaft erheblich geschadet hätten. Wirtschaft first, Werte wie „Heimat“ oder „Geborgenheit“ und manch andere werden als Gefühlsduseleien abgetan, die in einer globalen (= kapitalistischen) Welt nichts zu suchen haben. (31)
……Wir tragen jetzt Anzüge, aber an allen Ecken und Enden schaut unser Fell raus. (70)
……Die völlig überrollte Politik fordert die Bevölkerung auf, mit den Flüchtlingen zusammenzuleben, als handelte es sich hier um einen ganz natürlichen Vorgang. Das beinhaltet, dass die Masse der „einfachen Leute“ kein Recht darauf hat, sich auszusuchen, mit wem sie Umgang haben möchte. Ganz im Gegensatz zur gehobeneren Gesellschaft, die jeden Kontakt zu den Einheimischen (Flüchtlinge gar kennt sie nur aus dem Fernsehen) meidet, die nicht zu ihrer Schicht gehören. (31)
……Um das Ethnienchaos auszuhalten, wird der Bevölkerung eingetrichtert: das geht, das kann, das muss. Der Mensch ist aber kein unbeschriebenes Blatt, das man den jeweiligen Wünschen entsprechend beschreiben kann. Er ist seelisch nicht beliebig verfügbar. (31)
……Unlogik liegt in dem Vorwurf, dass Menschen aus Gebieten, in denen es noch so gut wie keine Flüchtlinge gibt, am lautesten gegen Flüchtlinge hetzen. Weder Hetzen noch Beten werden den Lauf der Dinge beeinflussen, Beten aber bringt dem emotionalen Haushalt am wenigsten. Diese Leute sehen eben schon jetzt, was sehr wahrscheinlich auch auf sie zukommen wird. Das ansonsten geforderte vorausschauende Denken wird hier als emotionale und geistige Störung abgetan. Logik sollte nicht denunziert werden, wenn sie mal nicht ins System passt. (31)
……Wenn Migranten und Flüchtlinge, die zu uns kommen, ihre Familien zuhause zurücklassen können, ohne dass deren Leben dort unmöglich geworden ist, dann muss man doch daraus schließen, dass diese Leute ebenso gut wie ihre Familie zuhause hätten bleiben können. (31)
……Schaltet man den Fernseher ein, fällt auf, dass seit einiger Zeit in der Werbung, in Spielfilmen, ja überall, versucht wird, die Bevölkerung dahingehend zu konditionieren, dass sie sich schneller an den Anblick fremder Ethnien gewöhnt. Ist über den Verstand nichts zu erreichen, versucht man es eben über den Darm. Wie man es auch zu drehen versucht, niemand kann das, was sich da in Marsch gesetzt hat, mit den herkömmlichen „humanen“ Mitteln aufhalten. Gegen den Unverstand, sich maßlos fortzupflanzen, wird in nicht allzu ferner Zukunft militärisch vorgegangen werden. So war es immer: lieber sterben als auf triebhaftes Verhalten zu verzichten. (31)
……Knut und die Flüchtlinge, Berliner Eisbärengehege und Münchner Hauptbahnhof. Was für eine schöne Assoziation! Wer das vergleichend gesehen hat, hat den Menschen wieder etwas besser kennengelernt. Der Ausbruch von irrationaler Freude und Tränen! Das Geknuddel von Plüscheisbären und Syrern! Wir sind eine einfühlsame und warmherzige Nation! (31)
……Den Einheimischen ist es ziemlich egal, ob man die Neuankömmlinge Flüchtlinge, Gastarbeiter oder sonstwie benennt, denn was sie stört, ist dass sie hier sind und hier bleiben. So denken und fühlen pikanterweise nicht nur die sogenannten Einheimischen, deren Vorfahren sehr wahrscheinlich ebenfalls Zugewanderte waren, sondern auch jene „Fremden“, die vor Jahrzehnten zugewandert sind und sich nun zu den Einheimischen zählen. Auch sie empfinden, dass es jetzt zu einer allgemeinen Überforderung kommt, materiell, ideell und emotional. (31)
……Wer im ländlichen Griechenland Urlaub macht, dem bleibt beim Vorbeiziehen einer Schafherde nicht verborgen, dass eine kleine Gruppe Ziegen, die inmitten oder am Ende dieser Schafherde mittrottet, immer einen geschlossenen Verband bildet und einen gewissen Abstand zu den Schafen einhält. Sie dulden sich gegenseitig, bleiben sich aber fremd, mehr ist nicht drin. Der Hirt weiß das und versucht erst gar nicht, ihnen ein Multikulti-Gehabe aufzudrängen. Das gibt zu denken! (31)
……Bei den Flüchtlingen, gleichgültig aus welchen Kulturen sie kommen, hat man nicht den Eindruck, dass sie mal darüber nachdenken, welche Folgen ihr Auftreten hat für die einheimische Bevölkerung und das fragile „Gleichgewicht“, in dem sich deren Gesellschaften bestenfalls befinden. Wir selbst würden uns an ihrer Stelle genauso gleichgültig verhalten, da wir Menschen alle aus dem gleichen Holz geschnitzt sind, und schon sind wir mitten im Tierreich. Fressen und gefressen werden gilt nach wie vor, es ereignet sich allerdings, kulturell bedingt, auf unterschiedlichste Art und Weise. (31)
……Man versucht jetzt die Bevölkerung zu beruhigen, indem man eine legale, gesetzlich geregelte Zuwanderung für die Zukunft ins Auge fasst, um illegale Einwanderung zu unterbinden. Wie das funktionieren wird, können wir bereits heute beobachten bei der Unterscheidung zwischen Asylberechtigten und denen, die darauf keinen Anspruch haben. Beide sind und bleiben hier. Man kann nicht abschieben, weil man es nicht mehr im Kreuz hat. Die Bevölkerung interessiert sich aber nicht für Spitzfindigkeiten wie legal oder illegal, berechtigt oder unberechtigt. Sie sieht nur, wie sich um sie herum alles auf die befremdlichste Weise verändert. Seit wann ist es unzulässig, dass einem das Hemd am nächsten ist, und seit wann gibt es einen kategorischen Imperativ zur Selbstaufgabe? (31)