Leseproben

Erstes Kapitel

Mäander und Direttissima
So wie ein mäandernder Bach, der von Schleife zu Schleife dahinfließt, mit jeder Bewegung dem ihm bestimmten Ziel entgegeneilt, so bewegt sich auch die Menschheit ihrem Ziel entgegen, mal schneller, mal langsamer. Der Mensch aber versucht ständig den Verlauf des Baches zu begradigen, um direttissima zum Ziele zu kommen. Im Gegensatz zum Mäander ist die Direttissima der direkte Weg zum Ziel, nur dass sie hier nicht bergauf, sondern bergab führt, wobei bergab schon wieder moralisierend klingt, typisch für das Denken, wenn es sich auf der Trasse des Mäanders befindet.
Warum eigentlich mäandern wir, wenn seit „Ewigkeiten“ zu beobachten ist, dass wir unserem Ziel, dem Verlöschen der Menschheit, inzwischen mit Hilfe von Technik und Wissenschaft, immer schneller entgegeneilen. Wären wir von der Natur nicht damit ausgestattet worden, den Untergang durch Mäandern, also durch zivilisatorische Bemühungen, hinauszuzögern,  hätte unsere dunkle
Seite,  das ungehemmte Triebleben,  längst mit uns Schluss gemacht.
Wir können aber nicht leben, ohne beide Wege gleichzeitig zu beschreiten. Mäandern tut unserer Seele für eine gewisse Zeit gut, in den Schönwetterperioden der Geschichte.  Es dauert aber meist nicht allzu lange, bis wir aus den nichtigsten Anlässen bereit sind,  uns für den uns auferlegten Triebverzicht auf befriedigende Weise zu entschädigen.  Es wird doch niemand so naiv sein zu glauben, dass wir im Laufe der vergangenen Jahrtausende Vergesellschaftungen geschaffen haben, die uns durch und durch zuwider sind.
Ich beziehe mich bewusst nicht auf reale Vorkommnisse, um alles hieb- und stichfest zu belegen. Hier soll nur der Hintergrund geliefert werden, vor dem alles an einen Herangetragene gesehen und gedeutet werden sollte. Die Fakten werden von unendlich vielen anderen täglich aufs neue besorgt,  deren Arbeiten häufig im Papierkorb landen, wenn für „unbrauchbar“ erachtet von den Instanzen, die unser Leben regulieren. Wenn man den Drang zu geistiger Betätigung schon nicht auf einfache Weise unterbinden kann, ertränkt man diese Arbeiter des Geistes eben in ihren eigenen Werken.
Wer sich zu sehr auf die Realität einlässt, wird von ihr aufgefressen. Früher regelte man das weniger feinfühlig, aber KZs sind eben zurzeit nicht in Mode. Warum also das, was man Büchern, Tageszeitungen und anderen Medien entnehmen darf, noch einmal wiederkäuen? Wenn man ein Buch lesen will, beginnt man ja auch nicht mit dem Erlernen von Lesen und Schreiben.  Das hat man bereits hinter sich. Warum sich überhaupt mit diesen „Vorkommnissen“ beschäftigen, die nur publik gemacht werden, um unsere Neugierde zu bedienen, unsere Zeit zu stehlen und uns durch Ablenkung unschädlich zu machen…….

                                               

                                                   Weitere Leseproben

……Spätestens seit Beginn der Globalisierung denken deren Gewinner, dass sie ab sofort restlos über alles verfügen können, auch über die Bevölkerungen, die für sie nur Nutzvieh sind. (53)

……Gerade wer nicht rechts steht, ist in der Lage, rechte Gesinnungen zu verstehen. Das ursprüngliche Wesen des Menschen ist konservativ bis rechts angelegt. Linke Denkart ist das Ergebnis langer zivilisatorischer Arbeit. Der Rechte ruht in sich, während der Linke ständig an sich arbeiten muss, um nicht rückfällig zu werden. (84)

……Der Begriff Rechts, auf uns Menschen bezogen, bedeutet, dass wir alle, ausnahmslos, die von uns verleugneten negativen Anlagen in uns vorfinden, und die sind grob gesagt rechtslastig. (84)

……Die Linken lieben den Streit, die (begüterten) Rechten den Besitz. Linke sind verbissen und unversöhnlich, ihnen fehlt der pekuniäre Kitt, der die Rechten zusammenschweißt, und der ihnen alle Ideen ersetzt. (84)

……Manche Frauen legen es privat wie öffentlich darauf an zu signalisieren, dass sie Weibchen sind. Wozu Weibchen da sind, beschreibt die Tierverhaltensforschung. Frauen , die überreizen, dürfen sich nicht beklagen, wenn ihnen Artspezifisches widerfährt. Männer sind ja auch nur Tiere. (94)

……Männer, unabhängig von ihrer Herkunft und „individuellen“ Entwicklungsgeschichte, haben vor allem naturbedingt eins im Kopf: Wo kann ich mein Ding applizieren. Das sollten Frauen immer bedenken, gleichgültig wie ihnen der Mann kommt, auch wenn es für viele Frauen nicht leicht ist, diese Dinge von Anfang an nüchtern zu sehen. (94)

……Nicht nur den Frauen sei´s gesagt: Männer können innerhalb weniger Minuten verwildern. (70)

……In vielen Ländern wählt die Bevölkerung Psychopathen zu ihren Führern, denn sie sind von Ihresgleichen begeistert. Wo nicht gewählt werden darf oder wo nur Scheinwahlen stattfinden sind ebenfalls Psychopathen am Ruder. In einer irrationalen Welt ist Irrsinn Voraussetzung für die Übernahme hoher Ämter, andernfalls das System gefährdet würde. (16)

……Schizophrenie des Innenministers, der für den Sport zuständig ist: Im Fernsehen tönt er, der Sport müsse sauber sein, Doping sei zu verwerfen. Im Ministerium ordnet er an, Mittel gibt es nur für die erfolgreichen Sportler, und er legt eine Liste vor, von welchen Disziplinen er wie viele Medaillen erwartet. Setzen, Sechs! (16)

……Rassismus ist Bestandteil unseres vorzeitlichen Gefühlslebens und bricht in unseren Beziehungen zu anderen immer wieder durch. Politik und political correctness verbieten solch offensichtliche Atavismen immer dann, wenn wirtschaftliche Interessen nicht berührt sind. Ist er jedoch diesen Interessen dienlich, darf er auftreten als Rassismus in einer neuen, „unverfänglichen“ Abart, die zum Ziel hat, uns für die Verwertungsgesellschaft aufzubereiten. Da helfen wir bereitwillig mit, indem wir uns von Wissenschaft und Technik das Besteck in die Hände drücken lassen, mit dem wir uns selbst verspeisen.
Wie soll man das anders sehen, wenn wir uns selbst nach genetischen Merkmalen sortieren, die von Krankenkassen, Versicherungen, Arbeitgebern, Geheimdiensten und anderen für unsere völlige Durchleuchtung und Manipulierung dreist angefordert und zernutzt werden dürfen. (66)

……Wenn die Schönwetterperiode vorbei ist, und es sieht global danach aus, besinnen sich die Bevölkerungen wieder auf ihre Ethnie, weil sie in ihrer Ohnmacht über keine anderen Mittel verfügen. (66)

……Wer zu Massenveranstaltungen geht, wird in Massenveranstaltungen umkommen. Das galt damals für Nürnberg und gilt heute für Duisburg. Das ist eine jedem zugängliche Form, sein Leben aufs Spiel zu setzen. (100)

……Bundespräsidenten sind deswegen so beliebt, weil sie vom höchsten Punkt aus die beste Übersicht beim Verteilen haben: Für sich den Ehrensold, für die anderen das Ehrenamt. (104)

……Wissenschaft und Technik werden zu wenig hinterfragt, aus wirtschaftlichen Gründen und, abstrakter, weil wir durch sie unsere Aggressionen auf sublimierte Weise ausleben können. (109)

……Die Zahlenwelt schillert und prostituiert sich. Der Gute wie der Böse können sie haben. (109)